Wallfahrt der Seniorenkreise im Bistum Augsburg in die Wieskirche

 In 2023, Aktivitäten, Gebet, PGNW, Wallfahrt

In diesem Jahr wurde die Wallfahrt für die Senioren in der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf im Rahmen eines Angebotes der Diözese Augsburg durchgeführt. Gut gelaunt chauffierte Busfahrer Helmut Haas die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Wieskirche. Bereits während der Fahrt versorgte das engagierte Seniorenteam mit Roswitha Kwoczalla, Gabi Buhmann und Gerlinde Halmagyi aus Westendorf die Wallfahrergruppe mit Butterbrezen und Getränken. Roswitha Kwoczalla begrüßte und sprach für den Tag ein Segensgebet. Die Wieskirche erwartete die Reisegruppe bei strahlendem Sonnenschein, wenn man bedenkt, dass es tags zuvor nur geregnet hatte. Aber – wenn Engel reisen…

Die Wieskirche – vollständige Bezeichnung „Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies“ – ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche im Ortsteil Wies der Gemeinde Steingaden. Das herausragende Rokoko-Bauwerk wurde 1754 von den Brüdern Johann Baptist und Dominikus Zimmermann fertiggestellt und liegt im Bistum Augsburg. Der Patron des Gotteshauses ist der heilige Josef. Verschiedene Wallfahrergruppen aus der Diözese Augsburg feierten mit Bischöflich Geistlichem Rat Florian Geis den Gottesdienst, Altenseelsorger und Diakon Robert Ischwang begrüßte alle Mitfeiernden und fesselte auch mit seiner Predigt. Diese trug den Grundgedanken aus dem kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupery „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“. Unterstützung fand die Wallfahrt der Seniorenkreise aus dem Bistum Augsburg durch das hervorragende Team der Altenseelsorge. Wieskurat Florian Geis verstand es auf humorvolle, dennoch informative Art und Weise den Zuhörenden nach der feierlichen Eucharistie „seine“ Kirche, „sein“ Gotteshaus zu erklären. Die Gründung der Wieskirche geht auf eine Wallfahrt zurück, die seit 1739 bestand. Sie entstand aus der Verehrung einer Statue des gegeißelten Heilands heraus, die im Jahre 1730 von Pater Magnus Straub und Bruder Lukas Schweiger im Kloster Steingaden gefertigt wurde. Von 1732 – 1734 wurde die Figur bei der Karfreitags-Prozession des Klosters mitgetragen, 1738 kam die Statue in Privatbesitz eines Bauern auf der Wies. Am 14. Juni 1738 bemerkte die Bäuerin Maria Lory in den Augen der Figur einige Tropfen, die sie für Tränen hielt. In 1739 führten Gebetserhörungen und kleinere Wallfahrten zum Bildnis des Heilands zum Bau einer kleinen Feldkapelle, ab 1744 durften in der Kapelle auch Messen gelesen werden. Somit erhielten die Wallfahrten den kirchlichen Segen. Die heutige prächtige Wieskirche wurde von 1746 – 1754 erbaut. Die finanzielle Belastung war sehr groß. 1803 während der Säkularisation wurde das Kloster Steingaden aufgelöst. Häufig lässt sich auch nachlesen, dass die Wieskirche während dieser Zeit versteigert oder abgerissen werden sollte, was dann glücklicherweise doch nicht verwirklicht wurde. 1983 wurde dieses wunderbare und besondere Gotteshaus zum Weltkulturerbe der UNESCO erklart, weil sie „ein Meisterwerk der menschlichen Schöpferkraft“ und ein „Zeugnis von einer kulturellen Tradition oder einer bestehenden oder untergegangenen Kultur“ darstellt. (Wikipedia).

Nach diesen besonderen Eindrücken ging es für die Wallfahrergruppe zum Mittagessen ins Schlossbrauhaus nach Schwangau. Anschließend bestand die Möglichkeit bei strahlendem Sonnenschein die Umgebung zu erkunden – alles in unmittelbarer Nähe des Märchenschlosses Neuschwanstein, das hoch oben thronend in der herrlichen Allgäuer Bergwelt liegt. Am Nachmittag fand noch eine vom Team der Altenseelsorge der Diözese gestaltete Maiandacht wieder in der Wieskirche statt. Gut gelaunt traten die Wallfahrer ihre Heimreise an.

Text und Bilder: Rosmarie Gumpp