Konzert in der Frauenkirche
Mit ihrer vielfältigen Musik wirbt die Uttinger Künstlerin Monika Drasch mit Kollegen auch für die Gottesmutter. Das Programm „Oh Maria Heimatland“ begeisterte in der Ehinger Frauenkirche und war ein Glanzpunkt im Festjahr-Programm anlässlich der abgeschlossenen Renovierung der über 500 Jahre alten Wallfahrtskirche „Zur Schmerzhaften Muttergottes“. Erklärtes Ziel des Ehinger Kirchenteams ist es, „die Kirche mit Leben zu füllen“, so die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Melanie Liepert in ihren Grußworten. „Unsere Frauenkirche ist nicht nur ein historisches Schmuckstück, sondern auch Symbol für Beständigkeit und Heimat.“ Der besondere Konzertabend wurde schon vor Beginn im wahrsten Sinne `eingeläutet`, denn die Glocken werden dort noch per Hand und Muskelkaft geläutet. Wartende Konzertbesucher waren eingeladen, bei dieser traditionellen Aufgabe mitzuhelfen.
„Oh Maria Heimatand“ – der Titel zeugte von Spiritualität, Menschlichkeit und Sehnsucht. Im Altarraum sitzen und stehen an diesem Abend neben der Uttinger Künstlerin mit dem Markenzeichen „grüne Geige und rote Haare“ auch Tenorsänger und gefragter Bachinterprete Sebastian Myrus, Akkordenospieler Johann Zeller sowie Autor Gerd Holzheimer; der gemeinsam mit Monika Drasch schon oft über die Bedeutung der Gottesmutter Maria für das tägliche Leben philosophiert hat.
Im Kirchenraum erklingt Musik auf hohem Niveau zwischen Tradition, Klassik und Gegenwart. Wunderbarer Gesang – im Duo oder Solo, dann Dudelsack oder Geige und Akkordeon im Duett, schließlich ein Landler mit Blockflöte bis hin zum dreistimmigen Dreifaltigkeitsjodler für alle zum Mitsingen. Zur Aufführung kommen auch neu vertonte Texte aus den alten Stubenberger Handschriffen – ein einzigartiges altes Dokument aus Niederbayern, das Monika Drasch fasziniert. Nicht fehlen darf feilich das traditionelle Marienlied „Meerstern ich dich grüße“ oder das Altöttinger Wallfahrtslied.
Unterstützt wird die Musik durch Erzählungen, wundersame Geschichten und Texte von Gerd Holzheimer. Er betont gleich zu Beginn, „dass die Ehinger Frauenkirche genauso alt wie die Münchner Frauenkirche ist.“ Von Maria zu lernen, vielleicht auch von Josef oder der heiligen Anna gebe Kraft für den Alltag, ist dabei einer der Impulse. Viele noch weit tiefere Ideen konnte man mitnehmen, etwa die Frage, warum in der heiligen Dreifaltigkeit die Mutter Gottes nicht vorkommt. Geschichtliches, Betrachtungen, Humor und Ernst werden im Programm immer wieder durch die Schönheit der Musik aufgefangen.
Die Besucher honorieren den besonderen Abend nicht nur mit langem Applaus, sondern auch mit großzügigen Spenden. Ein besonderer Dank galt Kirchenteam-Mitglied Ulrike Heindl, die das Kommen von Monika Drasch mit Team initiiert hatte. Der Abend klang mit guten Gesprächen, Häppchen und Blick auf die Frauenkirche aus, die nach langjähriger Außensanierung in neuem Glanz erstrahlt.
Text und Bilder: Monika Matzner