Buchsonntag in Westendorf und Ellgau
St. Ulrich Ellgau
Der Buchsonntag (09. November) begann in St. Ulrich in Ellgau mit einer Familien-Wortgottesfeier, durch die Elisabeth Wagner-Engert und Marlies Koch führten. In einem Predigtgespräch mit den anwesenden Kindern wurde auf den heiligen Martin verweisend festgestellt, dass man auch in der Bücherei teilen kann. So nannten die Kinder Begriffe wie Bücher, Zeit oder Geschichten. Die Gruppe „Generations“ umrahmte musikalisch den Gottesdienst.
Anschließend waren die Mitfeiernden zu einem interessanten Miteinander in die Bücherei eingeladen. Für die Kleinsten wurde immer wieder vorgelesen, größere Kinder und auch Erwachsene konnten nach Herzenslust in Büchern oder Zeitschriften schmökern. Dazwischen konnte sich der Gast Kaffee, Cappuccino, Tee oder Saft servieren lassen und sich an einem köstlichen Brunch-Büfett laben. Das beliebte Quiz, bei dem es natürlich Bücher zu gewinnen gibt, wurde oftmals ausgefüllt und in die vorgesehene Box gesteckt. Abgabetermin ist der 1. Adventssonntag in der Bücherei oder im Briefkasten.
Eng mit dem Buchsonntag verbunden ist der Name Karl Borromäus, der im 16. Jahrhundert Kardinal und Erzbischof von Mailand war und später ein Heiliger wurde. Er war sehr klug und belesen und er wollte, dass auch seine Mitmenschen klug sind. So förderte der Geistliche in der damaligen Zeit bereits besonders das Lesen. Der Buchsonntag macht auf die wertvolle Arbeit in den Büchereien aufmerksam. In der „Katholisch-öffentlichen Bücherei Ellgau“, die von einem 7-köpfigen Team unter der Leitung der Literaturpädagogin Elisabeth Wagner-Engert geführt wird, warten über 2000 Bücher, Sachbücher, Romane, Kinderbücher, Zeitschriften, Spiele und Tonies. Geöffnet ist die Bücherei donnerstags und am Sonntag nach dem Gottesdienst. In Bayern ist der Sankt Michaelsbund der Fachverband für die kirchlichen Büchereien. Die beim Buchsonntag eingegangene Kollekte und die Spenden werden für den Kauf neuer Bücher verwendet.
Rosmarie Gumpp
St. Georg Westendorf
Beim Buchsonntag in Westendorf gestaltete das Büchereiteam die Heilige Messe in St. Georg textlich mit. Dabei wurde auf den Heiligen Karl Borromäus, Bischof von Mailand, hingewiesen. Er war ein Mensch der Kommunikation, stand in andauernden Austausch mit vielen Menschen innerhalb und außerhalb seiner Diözese, beriet bei Problemen, gab Anregungen und scheute auch nicht vor Tadel zurück. Von Karl Borromäus ist unter anderem überliefert, dass er Bibliotheken in Priesterseminaren entrümpelte und neu einrichtete. Eine gute Bildung seiner Priester und eine gute religiöse Unterweisung des Volkes waren für Karl Borromäus essenziell. Dass der nach ihm benannte Büchereiverein in Bonn sich der „Belebung christlicher Gesinnung“ und der „Verbreitung guter Schriften“ verpflichtete, kam daher nicht von ungefähr.
Der Buchsonntag soll auf die Tätigkeit der Katholischen öffentlichen Büchereien in den Pfarrgemeinden aufmerksam machen. In Bayern gibt es ca. 1.000 katholische öffentliche Büchereien, die alle vom Sankt Michaelsbund betreut werden. Im Bistum Augsburg sind es 168.
Die katholische öffentliche Bücherei St. Georg Westendorf lud im Anschluss an die Heilige Messe ins Pfarrheim ein, wo das Büchereiteam alles für den Bücherflohmarkt vorbereitet und liebevoll dekoriert hatte. Stöbern, schmökern und entspannt eine Tasse Kaffee und ein Stückchen Kuchen genießen – viele nahmen das Angebot gerne an.
Johanna Zwerger