Im Jahr 2020 ist Weihnachten ein ganz „besonderes“ Fest

 In 2020, Ellgau, Fest, Kinder und Familien

Die Gottesdienstbesucher mussten sich anmelden, sie trugen einen Mund-Nasen-Schutz und durften zur Ehre Gottes nicht singen. Und trotzdem fanden die Gottesdienste zu Weihnachten statt, allerdings auch mit gelichteten Reihen. Jede/r Mitfeiernde konnte individuell entscheiden, ob er/sie präsent im Gottesdienst ist oder die Hausgottesdienste des Bistums zuhause feierte. Kantoren übernahmen den festlichen Gesang, Organistin Elke Eser spielte die Orgel. Bereits am Mittwoch, 23. Dezember 2020 waren die Ellgauer Kleinkinder mit ihren Familien zur Krippenfeier eingeladen. Das Team Gundula Thalhofer, Claudia Jung und Simone Götzfried war für die Vorbereitung verantwortlich. Abschließend durfte sich jedes Kind vom Barbarastrauß einen Segenswunsch in Sternenform mit nach Hause nehmen. Susanne Hurler lud die größeren Kinder am Heiligen Abend zur Krippenfeier mit dem Thema „Licht“ ein. 15 Buben und Mädchen spielten unter Beachtung der Coronaauflagen das Krippenspiel nach dem Evangelisten Lukas. Jedes beteiligte Kind brachte dem Jesuskind in der Krippe ein Licht, so dass es um das göttliche Kind immer heller wurde. Kaplan Sanoj feierte mit den Gläubigen in St. Ulrich die Christmette. Eine ganz besondere Atmosphäre erfüllte den Kirchenraum beim Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ – dieses Mal von einer Schola des Ellgauer Kirchenchores gesungen, die auch den Gottesdienst festlich umrahmte. Am zweiten Weihnachtsfeiertag feierte Kaplan Solomon Essiet die Eucharistie in Ellgau. In seiner Predigt sagte der junge Geistliche: „Weihnachten ist die Geburtsstunde der Hoffnung, dass wir nicht untergehen werden“.

Er zitierte auch Bischof Bertram, der predigte, dass Gott einen Liebesbrief an die Menschen schrieb, denn sein Sohn wurde geboren, er wurde Mensch, er ist Fleisch geworden. Am zweiten Weihnachtsfeiertag wird des heiligen Stephanus, des ersten Märtyrers der Kirche gedacht. Kaplan Solomon: „Stephanus zeigte uns was Glauben heißt: Überlieferung der Frohen Botschaft. Er gab sein Leben für seinen Glauben“. Am Sonntag, 27. Dezember begeht die Kirche das Fest der Heiligen Familie. Am Ende des Gottesdienstes segnete Kaplan Solomon alle anwesenden Kinder vom Altar aus. Aus bekannten Gründen durfte kein Einzelsegen an die Kinder erteilt werden. Weihnachten, das Fest der Geburt unseres Herrn Jesus Christus, war im Coronajahr 2020 ein anderes Fest, aber ein ganz besonderes. Weihnachten in der momentanen Situation ist kein einfacher Weg, aber ein Weg, der sich lohnt. Christen sollten in dieser schweren Zeit Zeuge für Gottes Menschwerdung sein und neue Wege für Mitmenschlichkeit und Liebe in den Herausforderungen dieser Zeit suchen. Die Gotteshäuser sind auch zwischen den Jahren geöffnet zum persönlichen Gebet, zur Stille, zum Danken, zur Besinnung.

Text und Bilder: Rosmarie Gumpp