PFARREIEN, KIRCHEN & KAPELLEN

St. Georg Westendorf

Geschichte der Pfarrkirche St. Georg

Die Errichtung der Pfarrei Westendorf reicht ins 7. Jahrhundert zurück, doch ist erst für das Jahr 1070 der Bau eines Oratoriums bzw. einer Kapelle zu Ehren der heiligen Maria und der heiligen Gertrud durch den Augsburger Bischof Embriko von Leiningen (1063 bis 1070) überliefert. In der Frühzeit lag das Kirchenlehen der Pfarrei zunächst bei den Truchsessen von Kühlenthal, kam jedoch 1361 an das Hochstift Augsburg. Ab dieser Zeit bis zur Säkularisation 1803 wirkten die Präfekten von Kühlental als hochstiftische Pflegsverwalter oder Vögte.

Der Standort der ersten Kirche lag wohl bereits auf dem heutigen Kirchhügel. Dieser romanische Kirchenbau, von dem sich keine Spuren erhalten haben, wurde durch einen gotischen Kirchenbau ersetzt, der sich laut einer beim Neubau 1691 zum Vorschein gekommenen Bauinschrift auf das Jahr 1491 datieren lässt. Zeitgleich ist auch die Weihe eines Altars für den 23. Oktober 1491 durch Bischof Friedrich II. Graf von Zollern dokumentiert.

1664 wurden das Langhaus sowie der Turm von Maurermeister Georg Brugger repariert und wohl auch im barocken Zeitstil teilweise erneuert. Zur 1670 abgeschlossenen Ausstattung dieser Kirche gehörten u. a. der Hochaltar und zwei Seitenaltäre.

1691 kam es dann eher unfreiwillig zu einem umfassenden Neubau, denn bei Reparaturarbeiten am Dachstuhl waren die Langhauswände und Teile des Chors der im Kern mittelalterlichen Kirche eingestürzt. Beibehalten wurden die Grundmauern des Chors und der Turm, während das Langhaus etwas größer war, als das der alten Kirche (aber kleiner als bei der heutigen Kirche) neu aufgeführt wurde. Der Name des Baumeisters ist in den Quellen nicht genannt.1703 wurden Ölberg und Vorzeichen durch Jörg Radmiller aus Holzen errichtet.

Die größte Baumaßnahme, die dem gegenwärtigen Erscheinungsbild der Kirche entspricht, fand in den Jahren 1739 bis 1741 statt; es sollte allerdings noch einmal 18 Jahre dauern, bis die Kirche am 25. Juli 1759 ihre Weihe vom Augsburger Generalvikar Franz Xaver Adelmann von Adelmannsfelden erhielt.

Bis heute hat sich der Zustand des Neubaus von 1740/41 ohne größere Eingriffe erhalten, es fanden lediglich mehrere bestandserhaltende Maßnahmen statt.

Dr. Ingo Seufert/Redaktionsteam PG

Dieser Text stammt auszugsweise aus dem Büchlein: „Kath. Pfarrkirche St. Georg in Westendorf“, Kunstverlag Josef Fink, 1. Auflage 2005, Preis 4 Euro. Der Kirchenführer ist erhältlich im Pfarrbüro und liegt in der Kirche Sankt Georg aus.