PFARREIEN, KIRCHEN & KAPELLEN

St. Nikolaus Allmannshofen

Taufbecken

Pfarrei

Als Gründungszeit der Pfarrei wird das 11. oder 12. Jahrhundert angenommen. 1245 wird erstmalig ein Pfarrer, dessen Name unbekannt ist, erwähnt.

Bau der Kirche

Im Jahre 1711 wurde nach dem Abriss der Vorgängerkirche mit dem ca. 3 Jahre dauernden Neubau unserer heutigen Kirche im Barockstil begonnen.

Als Bauleiter wurde der Barockbaumeister Christian Wiedemann (1678 – 1739) aus Elchingen beauftragt.

Die Weihe der Kirche fand jedoch erst im Jahre1752 statt, der Grund dafür ist nicht mehr bekannt.

Als Kirchenpatron wird der Hl. Nikolaus verehrt.

Ein Patrozinium wurde im Jahre 1425 erstmalig erwähnt.

1880 erfolgt die Erweiterung des Langhauses um eine Achse nach Westen zum Einbau einer zweigeschossigen Empore. Durch diesen Bau erhielt die Kirche ihr etwas disproportionales Verhältnis (disproportional bedeutet falsches, unausgeglichenes Verhältnis)`.

Es erfolgten in den Jahren 1905, 1928/29, 1995/96 Renovierungsarbeiten.
Gemälde und Fresken

Das Deckenfresko im Chor (der, dem Altar am nächsten gelegene Teil der Kirche mit dem Chorgestühl) entstand um etwa 1714 und zeigt den Kirchenpatron Nikolaus in den Wolken über seiner, so wird es angenommen Gemeinde Allmannshofen, die sich mit ihrem Pfarrer versammelt hat. Die Kleidung der dargestellten Personen stammt wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert.

Umrahmt ist das Gemälde von Stuckputten, sowie von vier in Grisailletechnik (franzöisch für Eintönigkeit, gris = grau, beruht auf reiner Schattenwirkung) gemalten Bildern.

Das Deckengemälde im Langhaus zeigt eine groß angelegte Himmelfahrt Mariens und vor der Orgelempore die Hl. Cäcilia, die Patronin der Kirchenmusik.

Es wurde von dem Augsburger Caspar Wiederhut im Jahre 1879 gemalt, er ist der Künstlergruppe der Nazarener (Angehöriger einer Malergruppe der Romantik die eine Erneuerung der Kunst auf religiöser Grundlage erstrebte, sie wurde von deutschen Künstlern zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Wien und Rom begründet) zuzurechnen.

Sehr plastisch gearbeitet sind die Evangelisten Matthäus und Markus in der Hohlkehle an der Ostseite des Langhauses. Sie gehören zur 1725 entstandenen Stuckausstattung. Die Evangelisten Johannes und Lukas fehlen seit der Erweiterung der Kirche im Jahre 1880.

Der Hochaltar stammt aus der zeit um 1880 und zeigt nochmals ein Gemälde von Caspar Wiederhut, es stellt den Kirchenpatron St. Nikolaus in Bischofsornat, Mitra und Stab dar.

Leider wurden die Seitenaltäre, die beide aus dem Jahre 1880 stammten, im Jahre 1955/56 entfernt.

Über dem heutigen, in schlichter Fassung gearbeiteten nördlichen Altar, befindet sich eine Pieta, über dem südlichen Altar in gleicher Ausführung wie der nördliche Altar, befindet sich eine Skulptur des Hl. Wendelin (dem Patron der Bauern um ca. 1720).

Zur Ausstattung aus der Barockzeit gehört ein Taufstein mit einem schalenförmigen Deckel auf der eine hölzerne Skulpturengruppe steht, dieser entstand um das Jahr 1720.

An der Nordwand des Langhauses steht eine Holzskulptur des Hl. Sebastian.

Ein eindrucksvolles Kruzifix mit der schmerzhaften Mutter Gottes (1730) steht an der Südwand, die Figuren des Hl. Antonius von Padua (frühes 19. Jahrhundert) und des Hl. Johannes Nepomuk (spätes 18. Jahrhundert) ergänzen diese.

An der Nordwand des Langhauses befindet sich nochmals ein rundbogig geschlossenes Gemälde des Malers Caspar Wiederhut. Es zeigt Maria und die 14 Nothelfer. Form und Größe lassen ein Altarbild aus einem der 1955/56 entfernten Seitenaltäre vermuten.

Die ursprüngliche Kanzel wurde durch eine Kanzel (aus dem Jahr 1720) die aus der Kirche St. Peter am Perlach in Augsburg stammt, ersetzt. (der Grund dafür ist nicht bekannt).

Die Orgel

Ihr Prospekt (bezeichnet das äußere Erscheinungsbild der Orgel) entstand um 1880 und wurde von dem Münchner Hoforgelbaumeister Franz Borgias Maerz gebaut.

Diese Orgel wird als Instrument mit hoher Qualität bezeichnet

Nach Entfernung des alten Kreuzweges befindet sich seit ca. 1957 ein Kreuzweg des Gögginger Malers Franz Hummel (1896 – 1974) in der St. Nikolaus Kirche.

Fotos und Text: Gudrun Stiglmair